St.-Bartholomäi-Kirche
Nach 1100 Gründung unter Heinrich IV. als Kapelle oder Saalkirche
1214 Reichskirche. Als romanische Basilika unter Friedrich II. dem Augustiner-Kloster (Bergerkloster) übereignet.
1430 Zerstörung durch Hussitten.
1459 Neubau als 3- schiffige gotische Hallenkirche mit Erhaltung der beiden romanischen Türme.
1524 Protestantische Stadtkirche.
1668 Nach dem Einsturz des nördlichen und Abbruch des südlichen romanischen Turmes baut Christoph Richter den Turm in der heutigen Gestalt.
1878 - 1881 Einbau steinerner Emporen, Bereinigung von Anbauten, Äußere und innere Instandsetzung, Einweihung der Ladegast- Orgel.
1981 - 1988 Rekonstruktion, Freilegung der Krypta, Abbruch der Seitenemporen.
1989 Wiedereinweihung
Adressdaten
- Friedrich-Ebert-Str. 1
04600 Altenburg - 03447 4885140
- stadtkirchenamt@gmx.de
- http://www.evangelische-kirchgemeinde-altenburg.de
Daten & Fakten
- Baujahr: 1459–1489
- Baustile: Gotik
- Besonderheiten: Wir sind am Lutherweg von Borna nach Zwickau.
Gotische, dreischiffige Hallenkirche; Ersterwähnung 1089; Vorgängerbau aus 12. Jahrhundert 1430 durch Hussiten zerstört; barocker Turm 1660–1668 erbaut; Predigtort Luthers; Ladegast-Orgel,
Spalatin-Ausstellung - Öffnungszeiten Sommer:
Ostern bis 02. November
Mo.-So.: 11:00-18:00 Uhr - Öffnungszeiten Winter:
aud Nachfrage
Profil
Beschreibung
Die Bartholomäi- Kirche als Martin Luther- Gedenkstätte und Georg Spalatin- Gedächtniskirche:
Luther war mehr als 16 mal in Altenburg. Am 5. und 6. Januar 1519 Verhandlungen mit dem päpstlichen Kammerherrn Karl von Miltitz im Hause seines Freundes Georg Spalatin, der von 1525 bis zu seinem Tode 1545 erster Superintendent (Gubernator) von Altenburg war. Er wurde vor dem Chorraum beigesetzt. Sein Sarg mußte schon 1588 dem eines von Pohlheim weichen.
Am 15. April 1523 traute Luther hier seinen Studienfreund Wenzel Linck. Die Hochzeit eines Pfarrers mit einer hiesigen Bürgertochter wurde als Errungenschaft der Reformation zwei Tage lang gefeiert.
Die Bildnisse von sechs Superintendenten, darunter Sagittarius und Spalatin (aus Spalt bei Nürnberg stammend, sein deutscher Name war Burkhard), hingen in der Taufkapelle im Turm. Eine bronzene Gedenktafel mit lateinischen Versen, wahrscheinlich von Melanchton verfaßt, ist eine wertvolle Erinnerung an Georg Spalatin, der am 17.1.1484 geboren wurde.
Spalatins kühles Gebein, es ruhet hier unten im Grabe,
Ihn, den Gereisten, ereilt hochbetagt sein Geschick.
Christi Wort und Gebot, er lehrte sie wahrhaft und lauter,
Selbst dabei war er fromm, einfach, schlicht ohne Falsch.
Rein in den Sitten erfüllte er treu seine Pflichten
Hier in unserer Stadt, die genannt nach der Burg ist, der alten.
Jüngern der Künste, durch die Gelehrsamkeit wird erworben,
Half er und war strebenden Geistern ein Freund.
Selbst gelehrt und bewandert auf allen Gebieten
Kannt` er die Zeiten all` und alle ihre Geschehniss`.
Auf uns bringend die Tage einstiger Fürsten
Schrieb er manch tapfere Tat von Sachsens tapferen Führern,
Die die oberste Macht dir, deutsche Erde, einst schenkten
Und noch jetzt dir sind Dienst und Zierde zugleich.
Siehe herab auf ihn, der in ernster Ehrfurcht dir diente,
Nimm ihn, Christus, hinauf in dein ewiges Reich.
Gestorben ist Georg Spalatin im Jahre 1545, am 16. Januar.
Die Kirche hat ein schönes Geläut in a- Dur aus 3 Bronzeglocken.
Die Orgel von Ladegast mit 2554 Pfeifen wurde 1922 durch ein Fernwerk ergänzt.
Eine Leihgabe des Schloßmuseums ist der geschnitzte Flügelaltar. Er stammt aus Buchheim und ist als Arbeit der Saalfelder Schule um 1500 entstanden. Im Mittelschrein Maria mit dem Kind und der Heilige Laurentius. Im rechten Flügel oben der Heilige Bartholomäus und Jacobus der Ältere.
Die Chorfenster sind in der Jahrhundertwende entstanden. Sie zeigen Bilder aus der biblischen Geschichte.
1881 entstanden die Kanzel, der Orgelprospekt und das Gestühl im Stile der Neugotik.
© Steudemann 1988