Kirche Wünschensuhl

Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen
Kirche Wünschensuhl

Die Chorturmkirche enthält vorreformatorische Bauteile. Der achteckige Turmaufsatz entstand im Jahr 1826. Das Langhaus vereint Bauphasen des 16. bis 18. Jahrhunderts. Zwei mittelalterliche Glocken gingen in den Kriegen verloren. Nach dem 2. Weltkrieg erwarb die Gemeinde neue Glocken. Das Läuten wird bis heute per Hand gesteuert. Eine Tafel mit Porträtfotos der Teilnehmer und Gefallenen des 1. Weltkrieges erschüttert den Betrachter angesichts der vielen Männer, die dem kleinen Dorf verloren gingen.



Adressdaten


  • Am Hirtberg 6
    99837 Wünschensuhl

Beschreibung


An eine länger zurückliegende historische Krise erinnert die unscheinbare Holztafel an der Ostwand des Langhauses. Sie berichtet von einer Spendenaktion für die Armen des Ortes. 1847 herrschte aufgrund von Missernten und Kartoffelfäule große Hungersnot in Deutschland und Europa, die zu Verarmung, Auswanderung und Hungerunruhen führten. Das unscheinbare Holzbrett zeugt von sozialen Verwerfungen in Folge der einsetzenden Industrialisierung, denn besonders Tagelöhner, Fabrikarbeiter und Handwerker litten unter der Nahrungsmittelverknappung und der Teuerung.

Die Gemeinde übernahm in dieser gesellschaftlichen Krise Verantwortung für ihre Armen verbunden mit der Mahnung vor hohem Anspruchsdenken angesichts der verbreiteten Not. Jeder war aufgerufen, etwas für den Anderen zu tun. Die Gabe an die Armen ist ein Werk der Barmherzigkeit, das dem christlichen Gebot der Nächstenliebe folgt.

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