St. Michaelis
Adressdaten
- Haarbergstraße 117
99099 Erfurt-Windischholzhausen - 0361 413616
- 0361 4173406
- uweedom@t-online.de
- http://www.kiwibue.de
Daten & Fakten
- Baujahr: Turm 12. Jh., Kirchenschiff 1710
- Besonderheiten: Dorfkirche mit zwei Emporen.
- Öffnungszeiten Sommer:
Die St. Michaeliskirche wird gerne für Sie geöffnet!
Zuständig:
Gemeindebüro, Frau Gerstenhauer
Haarbergstraße 118, Windischholzhausen
Tel. 0361-413616 - Öffnungszeiten Winter:
Die St. Michaeliskirche wird gerne für Sie geöffnet!
Zuständig:
Gemeindebüro, Frau Gerstenhauer
Haarbergstraße 118, Windischholzhausen
Tel. 0361-413616 - Gottesdienste:
jeden Sonntag 10.30 Uhr
Profil
Beschreibung
Der Turm
Wahrscheinlich stammt der Turm bereits aus dem 12. Jahrhundert. Die romanischen Doppelbögen mit ihren schönen Kapitellen in den Turmfenstern lassen dies deutlich erkennen. Weiterhin beachtenswert ist das nicht mehr vollständig vorhandene Würfelkapitell am Rundbogen der den Turmraum und die Apsis begrenzt. Die grob zugehauene Sandsteintaufe im Turmraum stammt aus dem 10. oder 11. Jahrhundert und könnte deshalb von einer Vorgängerkirche stammen. Sie wurde in den 70er Jahren beim Abriss des barocken hölzernen Kanzelaltars unter dem gemauerten Altartisch wiederentdeckt.
Das Kirchenschiff
1710 wurde ein neues Kirchenschiff an den alten Turm angefügt. Die Wirren des 30jährigen Krieges und eine wachsende Gemeinde hatten dies wohl erforderlich gemacht. In Architektur und Innenausstattung entsprach dieser Neubau dem Stil dörflichen Barock protestantischer Prägung. Zwei Emporen und ein hoher bis zur Deckenwölbung reichender Kanzelaltar beherrschten den Raum, der 17 Meter langen und knapp 10 Meter breiten Kirche. Bei umfangreichen Renovierungsarbeiten in den 70er und 80er Jahren wurden der Kanzelaltar und das alte Gestühl entfernt. Der Turmraum und die Apsis, die vorher zugemauert waren und als Sakristei dienten, wurden nun wieder in die Kirche einbezogen. Damit wurde die Kontinuität zwischen Romanik, Barock und Gegenwart neu sichtbar gemacht. Der Blick kann in die Tiefe gehen und wird von dem leuchtenden Kreuz des Vierpasses angezogen.
Das Dach des Kirchenschiffes ist in den 90er Jahren grundhaft erneuert worden (mit teilweisem Austausch der Mauerschwelle und von Dachsparren). Dabei wurden auch die Dachgaupen wieder aufgesetzt, die bei den letzten Dacharbeiten, Anfang der 70er Jahre aus Kostengründen entfernt worden waren.
Gotischer Flügelaltar
Der Flügelaltar besteht aus einem Mittelschrein und zwei bemalten Seitenflügeln. Die zentrale Gruppe im Mittelschrein bildet die Kreuzigungsgruppe: Christus am Kreuz, recht und links von Johannes und Maria flankiert. Links von Maria stehen Dorothea und Laurentius. Rechts neben Johannes: Katharina und Cyriacus.
Die Tafelmalerei der Seitenflügel zeigen auf der Festtagsseite „Geburt“ und „Anbetung“ auf den Flügelaußenseiten „Verkündigung“. Der Altar gehört in die Reihe des Reinstädter Altars. Der Schöpfer des Werkes ist uns nicht bekannt. Er ist in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden.
Die Orgel
Die Orgel war 1805 ganz unbrauchbar geworden. Windischholzhausen zählte mit zu den ärmsten Kirchengemeinden Deutschlands. So gelang es der Gemeinde bis 1866 nicht, die 900 Tlr. für den Neubau einer Orgel aufzubringen. 106 TIr. wurden dann für de Reparatur des alten Instrumentes ausgegeben.
1917 mussten die Prospektpfeifen für Kriegszwecke abgegeben werden. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Orgel wieder unbespielbar, so dass eine umfangreiche Restaurierung notwendig wurde. Die Orgelbaufirma Schönefeld aus Stadtilm hat die Arbeiten in den Jahren 94/95 und 1997 (Posaune 16') ausgeführt. Jetzt erklingen wieder 1073 Pfeifen verteilt auf 18 Register, gespielt auf zwei Manualen und dem Pedal.
Die Glocken
Leider befinden sich im und am Turm nur noch zwei von einstmals vier Glocken. Am Turmhelm außen ist ein Stundenglocke angebracht. Im Turm befindet sich eine historisch wertvolle Bronzeglocke aus dem Frühbarock. 1624 wurde sie von Melchior und Hieronymus Möhring in Erfurt gegossen. Sie hat einen Durchmesser von 102 cm bei einer Höhe von 81 cm (ohne Krone). Schlagton: g‘ -1/16. Gewicht: 660 kg. Die beiden fehlenden Glocken wurden im 2. Weltkrieg für Kriegszwecke eingezogen und konnten noch nicht wieder ersetzt werden.