St. Bartholomäus

Daten & Fakten


  • Besonderheiten: Von welcher Seite man sich auch Stressenhausen nähert, immer ist es die Evangelische Ortskirche St. Bartholomäus die zuerst den Betrachter ins Auge fällt.

Beschreibung


1191 wurde Stressenhausen bereits als “Stresinhusin” erwähnt, sicherlich eine althochdeutsche Ableitung von “Streczo” – also eines Eigennamen – keinesfalls von “Straßenhausen”, da eine alte Heer-, Handels- oder Weinstraße sich dort nicht findet.

Wie eine Burg thront die Kirche, samt dem umgebenden Friedhof, über dem Ort, der etwa sechs Kilometer von Hildburghausen in Richtung “Heldburger Unterland” zu finden ist. War Stessenhausen ursprünglich eine Tochtergemeinde von Eishausen, konnte es bereits 1442 eine eigene “Vikarei” erhalten, weil man den nötigen materiellen Unterhalt für einen Vikar aufgebracht hatte, bereits 1524 begehrte man einen evangelischen Prediger, und fünf Jahre später setzte man im Anschluss an eine Visitation sogar durch, dass Stressenhausen eine Pfarrei wurde.

Das alte Pfarrhaus, unweit der Ortskirche gelegen gibt noch Zeugnis davon. Heute wird Stressenhausen von Streufdorf her geistlich versorgt.

Aus jenen alten Zeiten stammt auf jeden Fall der Kirchturm, der streng in seiner äußeren Erscheinung wirkt, da sein erstes und zweites Obergeschoss durch kein Gesims getrennt ist.

Die Stressenhäuser Kirche ist eine der typischen “Chorturmkirchen”, wie sie sehr häufig in dieser Gegend findet. Auch die Sakristei an der Nordseite des Chorraumes gehört mit ihrem rippenlosen Kreuzgewölbe dieser romanisch-gotischen Zeit an. Wesentlich jünger dagegen ist das 14 Meter lange und fast neun Meter breite Kirchenschiff, das aus einer umfangreichen Erneuerung von 1719/20 hervorgegangen ist. Bauherr war, wie es eingemeißelt ist, Herzog Ernst Friedrich I von Sachsen-Hildburghausen und seine Gattin Sophie Albertiene; der Werkmeister war Faltin (Valentin) Grübel.

Auffallend ist das schöne Portal an der Nordseite der Kirche, von dorischen Säulen flankiert und mit der Bauinschrift von 1720 darüber.

Unser Blick auf Stressenhausen wäre nicht vollständig, wenn wir nicht die benachbarte – nur aus wenigen Häusern bestehende – kleine Ortschaft Sophiental erwähnten. Volkstümlich als “Dörrhof” (von Dörringshof abgeleitet, also nicht etwa von “dürre”!). Bekannt und nordöstlich von Stressenhausen gelegen, wurde sie 1486 urkundlich erwähnt. Es hatte verschiedene Adlige Besitzer, darunter die Herzogin Sophie Albertina, für die dort ein kleines Lustschloss errichtet wurde (daher auch der Name). Später aber wurde das Schlösschen verkauft, abgebrochen und die Steine zum Bedheimer Schlossbau verwendet.

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