Kirche
Die Kirche in Wallbach hebt sich allein durch ihren gewichtigen Renaissance-Turm von den übrigen Häusern des Dorfes ab. Das Kirchenschiff hat den Charakter eines fränkischen Bauernhauses durch das schöne verzierte Fachwerk im 1.Stock, das auf den starken Sandsteinmauern des Erdgeschosses aufliegt. Das Erdgeschoss scheint im sumpfigen Boden nahe der Wallbach eingesunken zu sein. Der alte Fußboden der Kirche lag früher ca. 40cm tiefer als heute.
Adressdaten
- Plan
98639 Wallbach
Beschreibung
Wann die Kirche erbaut wurde, weiß man nicht genau, aber die selten gewordene Renaissance-Form des Turmhelms weist auf die erste Hälfte des 16.Jh. hin. Der Turm hat noch ganz den Charakter eines Wehrturms, die Fenster wurden erst beim Wiederaufbau der Kirche nach dem 30jährigen Krieg hineingebrochen. Das Kirchenschiff soll 1644 abgebrannt sein, 1680 wurde der heutige Fachwerkaufbau mit den Emporeneinbauten vollendet.
Die Kirche steht im Ensemble mit der Alten Schule und der dazugehörigen Hofreite des Lehrers, der über Jahrhunderte die Orgel spielte und Lesegottesdienste hielt. Die Kirchgemeinde hat das Gelände um die Kirche herum 2006 zurück gekauft, so dass auf der Wiese zur Wallbach Gemeindefeste stattfinden können. Das Gebäude neben der Kirche ist zum Gemeindehaus umgebaut worden und wird im Februar 2012 eingeweiht.
Der Innenausbau der Kirche zeigt die barocken Schmuckelemente der Zeit: Palmetten, Kamm- und Zahnschnitt, Kordelleiste. Die heutige Ausmalung aus den 50er Jahren mit ländlichen Motiven in den Füllungen der Emporen verdeckt mit biblischen Geschichten die Tafelbilder aus der Erbauungszeit. Im früheren Altarraum wurde die Orgelempore eingebaut, der Altar an seine heutige Stelle vorgerückt.
Das Geläut besteht aus drei Glocken, die berührungsfrei durch Magnetkräfte, die auf am Joch angeschweißte Stahlplatten wirken, angetrieben werden. Die Anlage wurde im Jahr 2001 eingebaut und ist die erste ihrer Art in Thüringen.