Kirche

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort um 1238 in der Resignationsurkunde des Grafen Siegfried von Osterburg und Altenhausen, der sein Lehen Ipse („... Ipizse juxta Gardeleven duo molendina et dimidium .../ ... Ipitzse tota villa ...“ – aus Codex diplomaticus brandenburgensis Band 6, Seite. 451 – Adoplh Friedrich Riedel) an das Kloster Ludgeri bei Helmstedt zurückgibt.



Adressdaten


  • Ipser Dorfstraße 38
    39638 Gardelegen

Beschreibung


Das Kloster bei Helmstedt gehört damals wie Ipse zum Bistum Verden, und war Ausgangspunkt der Christianisierung der westlichen Altmark. Laut
„Kirchengeschichte der Stadt Salzwedel von Johann Friedrich Danneil Seite 12; Halle 1842“ verlief die Grenze zwischen dem Bistum Verden und Halberstadt zwischen Ipse und Gardelegen.

Die Dorfkirche ist in spätgotischer Zeit (Ende 15. Jhd.) auf den Sockelmauern eines romanischen Vorgängerbaus errichtet worden. Mauerwerksreste des romanischen
Vorgängerbaus sind in der derzeitigen Mauerwerksstruktur vorhanden. Im 17. Jahrhundert wurden Erneuerungen wie der Einbau größerer Fenster und der Einbau der Empore durchgeführt. (Quelle: Gutachten Sußmann + Sußmann)

Besonders erwähnenswert sind die spätgotischen Malereien im Chor. Hier wurden erst nach 1960 ein rankenbegrenzender Fries mit Passionsszenen im Osten (Dornenkrönung, Beweinung, Kreuzigung Christi) und die Auferstehung Christi im Süden, aufgedeckt.

Das aktuell größte Problem der kleinen Dorfkirche ist die Feuchtigkeit des Mauerwerkes, die scheinbar von unten kommt und die mittelalterlichen Malereien bedroht.

Bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts haben engagierte Gemeindemitglieder erste Maßnahmen ergriffen um die Feuchtigkeit zu ergründen und zu vermeiden. Es wurde Erdreich im Außenbereich entfernt, Drainagerohre gelegt und unter den Fussbodenziegeln in Eigenleistung eine Folie eingezogen. Doch leider konnte dadurch das Feuchtigkeitsproblem nicht behoben sondern nur etwas verzögert werden.

Ab 2000 begann die Kirchengemeinde Ihre Anstrengungen zur Erhaltung und Sanierung der Kirche zu intensivieren. So wurden zum Beispiel 2002 Reparatur an den Fenstern vorgenommen;

2008 fanden Reparaturarbeiten an Dachstuhl und Turm statt;

2009 erfolgte eine Elektrifizierung der Läuteanlage; 2009 wurde das Kirchendach repariert und 2013 wurde eine Restaurierung des Kruzifix vorgenommen.

In 2012 wurde mit einer Restauratorischen Schnellerfassung im Außen- und Innenbereich der Kirche durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie begonnen. Eine Intensivierung der Erfassung erfolgte erst vor ein paar Wochen. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Malereien die bisher nur in der Apsis sichtbar sind, auch an anderen Wänden der Kirchen finden lassen. Des Weiteren soll eine restauratorische Ersterfassung der Malereien der noch vorhandenen alten Deckenelemente im Sommer 2016 erfolgen.

Die weiteren Planungen für 2016 sehen Klimamessungen durch das IDK (Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen) sowie Grabungen im Innen und Außenbereich der Kirche durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie vor, um zum einen der Feuchtigkeit auf den Grund zu gehen, zum anderen aber auch nähere Informationen zur Baugeschichte und zu möglichen überbauten Vorgängergebäuden zu erhalten. Aktuell gibt es bauliche Hinweise darauf, dass das ursprüngliche Niveau des Kirchenbodens um ca. 1m angehoben wurde.